Der Liberal-Islamische Bund ist über das Urteil des Landgerichts Köln zutiefst beunruhigt und besorgt, da es eine Kriminalisierung jüdischer und muslimischer Glaubenspraxis darstellt. Hier wird das grundgesetzlich geschützte Recht auf Religionsfreiheit beeinträchtigt.

Der Liberal-Islamische Bund e.V. verurteilt die Gewaltanwendung der salafi-orientierten Muslime, zu der es in Solingen und zuletzt am vergangenen Samstag in Bonn während einer Gegendemonstration zur rechtsextremen Pro NRW-Kundgebung kam. Wir distanzieren uns hiermit ausdrücklich von diesen Geschehnissen, da wir weder für die eine noch die andere Gruppierung Partei ergreifen können und wollen.

Die Verteilung von Koranübersetzungen durch salafi-orientierte Muslime hat in den letzten Wochen für Schlagzeilen gesorgt. „Lies!“, so nennt sich das Projekt, hat eine Diskussion ausgelöst, die teilweise merkwürdig anmutende Blüten treibt. Auffällig ist dabei allerdings, dass die Debatte hierüber nicht nur Kritik seitens der Politik und nicht-muslimischen Mehrheitsgesellschaft deutlich machte, sondern auch inner-islamisch einen heftigen Meinungsaustausch entfachte, was sich insbesondere im Internet widerspiegelte.