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Stellungnahme zu den jüngsten antisemitischen Vorfällen in Berlin

Wir sind zutiefst erschüttert über die jüngsten antisemitischen Ausfälle von pro-palästinensischen Demonstrierenden in Berlin und verurteilen diese auf das Schärfste. Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt unseren jüdischen Mitmenschen.

Die gegen Jüdinnen*Juden gerichteten hasserfüllten Parolen zeugen von einer tiefen menschenverachtenden Gesinnung und sind inakzeptabel. Antisemitismus muss mit einer Null-Toleranz-Strategie begegnet werden und schon in Ansätzen auf harte Gegenwehr treffen.

Wir erwarten von den Strafverfolgungsbehörden, dass sie mit Nachdruck die antisemitischen Vorfälle ahnden.

Es kann jedoch nicht bei einer rein (straf-)rechtlichen Auseinandersetzung mit Antisemitismus verbleiben, da dies letztlich nur eine Bekämpfung von Symptomen ist. Erforderlich ist eine gesellschaftliche und individuelle Wachsamkeit für und Bekämpfung von antisemitischem Gedankengut, wo er (bereits in seinen Anfängen) in Erscheinung tritt. Gefordert ist jede*r Einzelne von uns, bereits im Alltag jeglicher auch nur ansatzweise sichtbar werdenden antisemitischen Gesinnung sofort entschieden zu widersprechen – sei es etwa am Arbeitsplatz, im privaten Umfeld oder auch etwa in der eigenen Religionsgemeinschaft/religiösen Community.

Für uns Muslim*innen gilt: Auf der theologischen Ebene sind wir in der Pflicht, eine aufrichtige und kritische Auseinandersetzung mit antisemitischen Positionen in den Werken der traditionell-theologischen Schulen zu betreiben und diese ohne Zögern zu verwerfen. Diese zu ignorieren bedeutet, tickende Zeitbomben stehen zu lassen. Zudem ist jede*r Einzelne in ihrem*seinem Alltag gefragt, wachsam zu bleiben und seiner*ihrer religiösen Rolle als Kalif*in (Statthalter*in) zu erfüllen: Dort, wo in der muslimischen Community antisemitische Narrative/Positionen vertreten werden, ist es Aufgabe jedes Muslims*jeder Muslimin, dezidierten Widerspruch zu leisten und Antisemitismus zu ächten.  

Für uns ist jedenfalls klar: Antisemit*innen werden den Liberal-Islamischen Bund immer zum Gegner haben.

DER VORSTAND, 25.04.2022

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