Pressemitteilung zum Anschlag von München
Wir sind in tiefer Trauer über den gestrigen Anschlag von München, bei dem 36 Menschen, zum Teil schwer, verletzt wurden. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern. Ihnen und ihren Angehörigen möchten wir unsere herzliche Anteilnahme ausdrücken. Wir hoffen auf ihre rasche Genesung.
Der Polizei und den Rettungskräften möchten wir unseren herzlichen Dank für ihr engagiertes Handeln ausdrücken. Von den Sicherheitsbehörden erwarten wir, dass die Tat aufgeklärt und der Täter rasch den rechtsstaatlichen Konsequenzen der Tat zugeführt wird.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Ermittlungsbehörden von einer islamistischen Tatmotivation aus. Die weiteren Ermittlungen bleiben abzuwarten. Unzweifelhaft ist indes, dass Islamismus in unserer Gegenwart nach wie vor eine Bedrohung für unsere freiheitliche Ordnung darstellt und ein entschiedenes Entgegentreten nicht zuletzt von uns Muslim*innen erfordert. Kernelement islamistischer Ideologien ist Menschenhass, der sich perfiderweise göttlich legitimiert glaubt. Über diese Art der geistigen und moralischen Verirrung heißt es im Koran:
„Wenn man zu ihnen sagt: ‚Richtet nicht Unheil auf der Erde an!‘, sagen sie: ‚Wir sorgen ja für Ordnung‘. Dabei sind doch eben sie diejenigen, die Unheil anrichten, aber sie merken es nicht. … Das sind diejenigen, die das Irregehen um die Rechtleitung erkauft haben, doch hat ihr Handel keinen Gewinn eingebracht, und sie sind nicht rechtgeleitet.“
Wir dürfen als Muslim*innen nicht müde werden, islamistisches Gedankengut als gegen die Schöpfung Gottes gerichteten Hass zu entlarven und zu ächten.
Schließlich sollten wir als Gesamtgesellschaft uns der Tatsache bewusst bleiben, dass islamistische und rechtspopulistische Extremist*innen darauf setzen, solche verabscheuungswürdigen Taten dafür zu nutzen, gesellschaftliche Gruppen gegeneinander aufzuhetzen und die Gesellschaft zu spalten. Lassen wir uns davon nicht beeinflussen. Die demokratische Politik und Zivilgesellschaft ist in der Lage, die Probleme unseres Landes problembewusst, kompetent, sachlich und differenziert zu lösen unter Wahrung rechtsstaatlicher Prinzipien. In diesem Sinne begrüßen wir u.a., dass die staatliche Taskforce Islamismusprävention ihre Arbeit aufgenommen hat und mit fachlicher Expertise daran mitwirken wird, Islamismus zu bekämpfen.
Die Trennlinie verläuft nicht zwischen Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen, sondern zwischen denen, die Menschenverachtung hegen, und denen, die die Würde und Freiheit eines jeden Menschen achten.
DER VORSTAND, 14.02.2025