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Extreme out – Empowerment statt Antisemitismus


Antisemitismus im muslimischen Umfeld – bei Erwachsenen wie bei Jugendlichen, individuell wie institutionalisiert – ist kein neues Phänomen. Allerdings rückt er erst in letzter Zeit vermehrt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Dabei entspringt der reimportierte, „muslimische“ Antisemitismus – stärker noch als im nicht-muslimisch deutschen Umfeld – einer unreflektierten Vermischung von Israelkritik und Solidarisierung mit den muslimischen Palästinenser*innen. Eine nicht unerhebliche Rolle bei der Generierung und Stärkung des Antisemitismus können Diskurse in der eigenen Community (z.B. im Elternhaus, Freundeskreis, islamischen Institutionen) und beispielsweise das von türkischen oder arabischen Medien entworfene Bild vom Palästinakonflikt spielen.

Um muslimische Jugendliche gezielt stärken zu können sowie ihre Potentiale mit ihnen gemeinsam zu entdecken und zu gestalten, griff das dreijährige Projekt auf den Lebensalltag der Jugendlichen zurück. In unserem innovativen Ansatz thematisierten wir den allgegenwärtigen Antisemitismus und bearbeiteten ihn mit den Jugendlichen. Dabei wurde deutlich, dass Antisemitismus nicht nur kein originärer Teil des Islams ist, sondern dass die Frustration, die Erlebnisse eigener Defizite, die Unzufriedenheit mit der eigenen Situation Ursachen für jedwede Form von Extremismus sind. Stark ist nicht der*die Antisemit*in, sondern stark ist der*diejenige, der*die Extremismus überwindet und zu den eigenen Stärken und Schwächen steht, Teil der Gesellschaft wird und mit den eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten mit formt. Raus aus dem Extrem, hin zu seinen eigenen Potentialen – das wird schon in unserem Projekttitel deutlich!

Zielgruppe waren muslimische Jugendliche zwischen 12 und 27 Jahren. Primäres Ziel des Projektes war, Jugendliche mit muslimischem Hintergrund zu stärken und dabei zu unterstützen, Teil der deutschen Gesellschaft zu werden.

Das Projekt „Extreme out – Empowerment statt Antisemitismus“ startete mit der Vorbereitungsphase im Dezember 2015 in Dinslaken und wurde über einen Zeitraum von 3 Jahren durchgeführt. Das Team, das bereits das preisgekrönte Projekt „Muslim 3.0“ sowie das Anti-Salafismus-Projekt „Extrem out – Gemeinsam gegen Salafismus“ durchgeführt hat, war auch hier Initiator: Lamya Kaddor übernahm für den Liberal-Islamischen Bund e.V. die Projektleitung.

Kooperationspartner war das IBIS Institut.

Offizielle Auftaktveranstaltung war am 8. Dezember 2016. Bilder von dieser finden Sie in unserer Bildergalerie hier.

Ein Interview der ZDF-Sendung „Forum am Freitag“ mit der Projektleiterin Lamya Kaddor finden Sie hier.

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