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Extrem out – Gemeinsam gegen Salafismus


In Dinslaken radikalisierte sich eine Gruppierung von rund 25 jungen Männern, die sich der Terrororganisation „Islamischer Staat“ in Syrien anschloss und bundesweit unter dem Namen „Lohberger Brigade“ bekannt wurde.

Am 2. September 2014 wurde mit einer Auftaktveranstaltung der offizielle Startschuss für das im Herbst 2014 in Dinslaken stattfindende Projekt „Extrem out – Gemeinsam gegen Salafismus“ gegeben.

Ziel des Projekts war, gemeinsam mit Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, zugehörig zur Religion des Islams oder zu einer anderen (bzw. zu keiner Religion), Welt- und Lebensbilder, Traditionen und die Frage nach dem, was „der Islam“ ist, zu reflektieren und gemeinsam Wege zu suchen, die Gesellschaft in Dinslaken tolerant und wertschätzend zu gestalten. Damit wurde nicht nur die strukturierte Identitätsbildung junger Muslime nachhaltig gefördert, sondern auch mit jugendlichen Nicht-Muslimen das Verständnis eines mit dem 21. Jahrhundert und der Demokratie kompatiblen Islams erarbeitet und vermittelt.

In gemeinsamen Gesprächskreisen und diese flankierenden theaterpädagogischen Maßnahmen konnte reflektiert werden, wie gemeinsam ein tolerantes Miteinander der Religionen funktionieren, wie gemeinsam Gesellschaft – sei es z.B. im religiösen oder im politischen Kontext – gestaltet werden kann. Hierfür war insbesondere auch der intensive Austausch zwischen Jugendlichen und den beiden die Gruppe begleitenden Expertinnen/Leiterinnen der Gesprächskreise, Lamya Kaddor und Rabeya Müller, vorgesehen.

Die Verarbeitung der Ergebnisse und Anregungen aus den Gesprächskreisen erfolgte in Kreativworkshops (Tanz, Musik und Schauspiel), um Jugendliche nicht nur auf der kognitiv-rationalen, sondern auch der künstlerisch-affektiven Ebene anzusprechen und somit eine Vertiefung der Ergebnisse der Gesprächskreise durch die Einbindung emotional-affektiver Reflektions- und Verarbeitungsebenen zu erzeugen.

Der Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Dinslaken, Eyyüp Yildiz, hob die Notwendigkeit eines nachhaltigen Projektes gegen Extremismus, speziell gegen die salafistische Szene in Dinslaken, hervor: „Wir unterstützen und freuen uns, dass man sich hier der salafistischen Herausforderung stellen will. Das Problem ist, dass sich einige wenige junge Menschen von der deutschen Gesellschaft entfremden. Sie suchen nach Identifikation auch außerhalb der Familie und dem Freundeskreis, die aber scheitert. Mithilfe des Projektes ‚Extrem out‘ kann einer möglichen Entfremdung und einem Abdriften ins Extreme entgegengegangen werden.“

Das Projekt wurde durchgeführt vom Liberal-Islamischen Bund und vom Ibis Institut in Kooperation mit dem SGP Oberlohberg e.V. in Dinslaken.

Das Projektteam von Extrem out bestand aus:

  • Leitung Gesprächskreise: Lamya Kaddor und Rabeya Müller (Theologinnen und Religionspädagoginnen des Liberal-Islamischen Bundes e.V.)
  • Künstlerische Workshops: Gandhi Chahine (Regie/künstlerische Gestaltung), Germain Bleich (Musik/Gesang), Kevin Yücel (Choreographie)
  • Dokumentation: Ibis Institut
  • Pädagogische Betreuung: Ali Kaya
  • Koordination: Lamya Kaddor / Ikram Kabchi

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“.

Einen Bericht des Niederrheinanzeigers Dinslaken finden Sie hier.

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