Spiel dich frei!
100 junge Menschen an sechs ausgewählten Schulen und Jugendeinrichtungen im Kölner Stadtgebiet beschäftigten sich im Rahmen eines innovativen Modellprojekts, welches Theorie, Theater, Musik und Sport miteinander verband, mit dem Thema islamistische Radikalisierung. Sie traten in den Dialog mit erfahrenen Religionspädagoginnen, reflektierten und verarbeiteten Aspekte der eigenen Religion, Kultur und Identität durch kreative Inszenierungen und erwarben wichtige Sozialkompetenzen durch sportpädagogische Ansätze.
Das Modell bot den Teilnehmenden einen stimulierenden Wechsel zwischen den unterschiedlichen kognitiven, kreativen, emotional-affektiven und körperlichen Ebenen der Reflektion und ermöglichte somit einen niedrigschwelligen Zugang zu einem komplexen Thema.
Mit Hilfe eines Curriculums und durch regelmäßige Weiterbildungen bekamen Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen einen Werkzeugkasten an die Hand, der sie in ihrer tagtäglichen Arbeit mit Jugendlichen unterstützt und sie nachhaltig dazu befähigt, präventiv gegen islamistische Handlungen und Orientierungen junger Menschen vorzugehen.
Das Projekt wurde durchgeführt von streetfootballworld und RheinFlanke in Zusammenarbeit mit dem Liberal-Islamischen Bund e.V. und freischaffenden Musik- und Theaterpädagog*innen. Bis 2019 sollten insgesamt 1500 Jugendliche im Alter von 13-20 Jahren im Rheinland, Ruhrgebiet und Berlin erreicht werden.
Die Konzeption des Projekts profitierte auch von der Expertise der internationalen Organisationen, die zum streetfootballworld-Netzwerk gehören. Sie lieferten weitreichende Erkenntnisse aus ihrer Arbeit mit radikalisierten Jugendlichen. So konnten sich die deutschen Projektpartner bei einem Treffen in Berlin im November 2017 mit internationalen Expert*innen austauschen, die in Konfliktgebieten im Nahen Osten, in Ostafrika und Südamerika tätig sind.
Das Vorhaben wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Foto: Max Daerr / Gestaltung: Anne Vogt (streetfootballworld gGmbH)